HOCHRISIKOAUFKLÄRUNG
Dieser Kurs stellt eine empirisch und logisch untermauerte Matrix für polizeiliche Aufklärungs- und Feuerkampfoperationen dar. Insbesondere im Zusammenhang mit geplanten Mehrfachtötungen und bereits im polizeilichen Alltag erscheint es sinnvoll, sich einen Vorteil auf der Ebene der Taktik zu erzwingen, wenn ein grundbefähigtes, vorbereitetes und absichtsvolles Gegenüber strategische Vorteilnahme erschwert.
Feuerkampftaktik
Menschliches Handeln richtet sich stets nach Leidenschaft oder Notwendigkeit. Besonders im Bereich der Einsatztaktik und des Feuerkampfes kennt jeder Experte irgendwann beide Lager. Aus Gründen der Arbeitssicherheit orientiert sich Hochrisikoaufklärung (HRA) hingegen an sachlogischen Begründungen und empirisch gesammelten Erkenntnissen – traurigerweise vergrößert sich vor allem der letztere Bereich immer mehr. Umso sinnvoller erscheint mir ein Umdenken weg von Altbekanntem hin zur Befähigung für moderne Probleme. Da sich HRA überdies auch wiederholt als äußerst intuitive Matrix erwiesen hat, die ohne Weiteres in bestehende Konzepte integriert werden kann, fehlt es letztlich an Gründen, dieses hervorragende Plug-in abzulehnen. Erfahren Sie im Folgenden, warum Sie Zeit für diese Erfahrung investieren sollten.
Kontext
Initial leitet sich vom Namen des Konzepts sein primärer Bezugspunkt ab: die Vorbereitung auf eine gewalttätige Interaktion mit einem absichtsvollen und taktisch grundbefähigten Gegenüber innerhalb einer besonderen Bedrohungslage („Amok“/TE). Besonders für ersteintreffende Kräfte gelingt selten eine vollendete Lageaufklärung diesbezüglich im Vorfeld, weswegen unsere taktische Blaupause unabhängig von Lage- und Kräfteparametern konzipiert ist.
Die Idee ist recht einfach: Wir verschwerpunkten die Aufklärung, minimieren die Bewegung und damit die Exposition der Beamten, was dazu führt, dass wir enorm viele taktische Vorteile vereinen: Mündungshoheit und optimierte Wirkungspräzision im Feuerkampf, Kommunikationsfähigkeit, Rückzugsoptionen, Extraktionsoptionen, verlängerte Reaktions- und Entscheidungszeiten – und das alles bei höchstmöglichem Eigenschutz.
Empirie
Um nicht in der Betriebsblindheit des Trainings die Passung mit der Realität einzubüßen, gleichen wir alle Handlungsempfehlungen mit Erkenntnissen aus Reallagen ab. Bereits in der theoretischen Einführung werden Teilnehmer mit den Problemen realer (Not-) Zugriffe konfrontiert und gemeinsam erschließen sich prototypische Problemstellungen. Insofern behaupte ich, dass wir nicht bloß das unterrichten, worin wir gut sind, sondern tatsächlich beobachtbare Probleme adressieren.
Diese Probleme entstehen gemäß des polizeilichen Handlungskontextes regelmäßig durch seine reaktiven Elemente: Der Einsatz der Schusswaffe ist in Deutschland einerseits strikten Bedingungen unterworfen, andererseits bestehen vielfach Hemmungen beim (erstmaligen) Einsatz der Schusswaffe gegen einen Menschen. Beide Faktoren stellen im Kontext eines vorbereiteten, absichtsvollen und grundbefähigten polizeilichen Gegenüber einen faktische Nachteil dar. Dieses auf- und zu überholen ist das Anliegen unserer Taktikmatrix.
Verhalten
Dabei ist der geometrisch/mechanisch ideale Weg nicht allesentscheidend, denn Sachlogik allein deckt sich selten mit der menschlichen Kapazität. Ein Trainingsprotokoll muss die Frage „Kann er oder sie das auch?“ stets positiv beantworten. Besonders im Kontext der geplanten Mehrfachtötung spielen psychologische Einflussgröße eine entscheidende Rolle.
Im HRA-Konzept geht taktische Güte Hand in Hand mit emotionalen, psychologischen und motorischen Einflussgrößen. Der Begriff der operativen Compliance (= Übereinstimmung der taktischen Idee mit den
Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Verhalten unter körperlichem und emotionalem Stress) spielt hierbei die Rolle eines Filters: Was diesen Filter nicht durchquert, findet sich nicht in unseren taktischen Empfehlungen. Vereinfacht gesagt, richtet HRA sich in erster Linie und ausschließlich an echte Menschen.
Integration
Wir vermitteln einen ganzheitlichen Zugang, der sich nicht selbst im Weg steht. Ich kann und will Ihr Konzept nicht ersetzen, sondern ein Überdenken inspirieren. Letztlich bleiben Ihre strategische Herausforderungen sehr individuell (besondere Bedrohungslage, Beweismittelsicherung…) und sowohl die Plattform (Betreten/Durchsuchen, Fahrzeugex-traktion…) wie auch die Rahmenbedingungen stets variabel (Geschwindigkeit, lowlight…) – das Konzept muss sich dem anpassen und erhebt keinen Anspruch auf Alleinstellung.
Daher bieten wir zahlreiche Bausteine an, die aufzeigen, dass man das HRA-Konzept in bestehende Herausforderungen integrieren kann. Sie können am Ende dieser Seite eine Broschüre herunterladen, die die folgenden Plugins einzeln aufschlüsselt.
- Kfz-Plattform
- Hochrisiko – Festnahme
- Fahrzeugextraktionen
- Bewegung und Anschläge
Eigensicherung
Der entscheidende Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz ist nirgendwo im polizeilichen Handeln so deutlich sicht- und spürbar wie bei der Vorbereitung auf einen Feuerkampf. Die Handlungsunfähigkeit des Gegenübers ist nicht das allein entscheidende Argument, sondern in höherem Maße das Überleben der eingesetzten Beamten. Dieses Argument ist außerhalb der Schießbahn nicht zu ignorieren und Ignoranz hier ein Luxus, den sich niemand leisten kann. Entsprechend ist die Forderung nach Überlebbarkeit innerhalb von HRA der dominante Motor.
Das Prinzip der limitierten Penetration, wie man es auch aus Israel, Nordamerika oder Südafrika kennt, findet sich auch in HRA. Diese ist jedoch darauf nicht festgelegt, sondern bietet intuitive taktische Alternativen an, sofern der Auftrag es verlangt, z.B. im Falle von Beweismittelvernichtung, Gefahren außerhalb der baulichen Struktur, Festnahmeoperationen usw.
Beweisführung
Nichts ist gefährlicher und bekannter als der Versuch, den heiligen Taktikgral zu vermarkten. Das können wir glücklicherweise nicht leisten. Stattdessen verweisen wir im Kurs auf Ähnlichkeiten und Schnittstellen zu Vorgehensweisen rund um den Globus. Freilich ist das für sich kein Gütesiegel, aber ein hinreichender Anhaltspunkt dafür, dass die Qualität unserer Dienstleistung nicht bloß unserer Fantasie entspringt.
Wir konnten feststellen, dass insbesondere in den Regionen, in denen die meisten Menschen sterben, ein Umdenken stattfindet. Ein besonders krasses Beispiel ist die Entwicklung des sogenannten Islamischen Staats im Jahr 2015 gewesen, der seinerseits auf Trainer zurückgegriffen hat, die eine vergleichbare taktische Idee verfolgt haben.
Für Deutschland bleibt zu hoffen, dass wir dieses Umdenken nicht auch aufgrund hoher personeller Verluste erzwungenermaßen einleiten müssen, sondern aus sachlogischen Gründen vor die Lage kommen können. Ein Kurs wie dieser stellt hier eine sinnvolle Möglichkeit dar.